Maximilian Schrems

Straßenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1892    † 1944

 

Lebenslauf

Maximilian Schrems wurde am 23.4.1892 in Neukirchen (Oberösterreich) geboren. Er war Straßenbahner in Perchtoldsdorf (Niederösterreich). 1919 schloss er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der freien Gewerkschaft an. Er arbeitete im Straßenbahn-Betriebsbahnhof Speising. Maximilian Schrems war verheiratet und Familienvater.

Tätigkeit für die "Rote Hilfe"

Maximilian Schrems war im Rahmen der "­Roten Hilfe" tätig. Er arbeitete im Widerstand auch mit Arbeitern der Brunner Glasfabrik zusammen.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 15. 2. 1943 wurde Maximilian Schrems verhaftet und am 27. 11. 1943 gemeinsam mit Franz Anderle, Franz und Michael Heindl und Therese Klostermann (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 7.4.1944 erfolgte im Landesgericht I in Wien seine Hinrichtung.

Aus dem Beschluss des Amtsgerichts Liesing vom 21. 4. 1944

„In der Verlassenschaftssache nach dem am 7. 4. 1944 hingerichteten Maximilian Schrems, ergeht an den Vorstand der Untersuchungshaftanstalt Wien (…) die Verständigung, dass der in Verwahrung der Untersuchungshaftanstalt befindliche Nachlass und zwar: 51,43 RM in bar, 1 Weste, 1 Hemd, 1 Unterhose, 1 Paar Schuhe, 1 Taschentuch, 1 Hosenträger, 1 Joppe, 1 Paar Strümpfe, 1 Augenglas mit Etui und einige Briefe an die Gattin Franziska Schrems, wohnhaft in Wien 25 Perchtoldsdorf, Herzogbergstr. 708/4"

Aus dem Aufnahmeansuchen von Franziska Schrems in den KZ-Verband

„Meine Kinder und ich haben unter dem meinem Mann zugefügten offensichtlichen Unrecht zu leiden gehabt und ich habe nur die eine Bitte, dass dieses Unrecht gut gemacht wird und ich in die Lage versetzt werde, meinen Kindern den ehrlichen Sinn meines Mannes zu erhalten."

Benennung einer Verkehrsfläche nach Maximilian Schrems, Gedenktafel, Denkmal, Gedenkstein

Eine Straße in Perchtoldsdorf ist nach ihm benannt; sein Name steht auf der 1947 enthüllten Gedenktafel am Straßenbahn-Betriebsbahnhof Speising (Wien 13, Hetzendorfer Straße 188), auf dem 1953 enthüllten Denkmal am Straßenbahn-Betriebsbahnhof Erdberg (Wien 3, Erdbergstraße 202) und ebenso auf dem 1950 errichteten Gedenkstein in Brunn/Gebirge (Feldgasse 1).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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